Ulf Aminde
learning from big mistakes
Sep 9 – Oct 29, 2011
Opening: Sep 9, 2011
Ulf Aminde - learning from big mistakes, 2011

INSTALLATION VIEWS

WORKS

PRESS RELEASE

Galerie Tanja Wagner is pleased to present new works by Ulf Aminde.

Encounters are the preconditions and starting points for Ulf Aminde’s works. For his performances, videos, installations, and photographs Aminde seeks out people who live on the street, in social facilities, as clients in big furnishing stores, in prison, or in their own home. For them, and together with them, he sketches out settings that function as the basis for success or failure of further events. In Aminde’s works it is uncertain what exactly will happen and the agreement is that everybody is equally open to the unexpected.

Aminde’s new video piece Judith shows a woman confronted with two dramatic scenes from her own life. They are staged in collaboration with her, based on her own biographical writings. Young actors act out the scenes while she observes, intervenes and comments. The camera focuses on the woman and opens up a dialogue between the viewer, the actors, and her, the protagonist, which creates a possible confrontation with the traumas of our lives.

Bildet Banden (Form Gangs) is a performative happening which evolved out of a collaboration with the artist group Wilderers from the Foundation Diakonie Himmelsthür in Hildesheim. Extensive, colourful banners were made and carried through the city by the artist group while Aminde filmed. The video projection is embedded in images, films stills of people and protagonists from other works by Aminde. The procession in Form Gangs becomes a condensed version of Aminde’s process of working: his works only evolve when the encounter between artist and protagonist mutually hit a desire. They document  the expectations and wishes towards the other with an intrinsic  radicality. This dynamic is not finished in each work, it is passed onto the viewer and awakens an ambivilant oscillation between voyeurism and empathy. Thus, forms of social life are made visible in which questions of the group and identity arise. Aminde has not taken himself out of the process, rather he examines his position self-critically.

Parallel to the exhibition Ulf Aminde’s artist book miserere is published by argobooks, with a text by Felix Ensslin.

Judith was kindly supported by HAU Hebbel am Ufer / X Wohnungen/Nationaltheater Mannheim, Bildet Banden with the kind support of Foundation Diakonie Himmelsthür, Hildesheim.

 

Ulf Aminde, born 1969 in Stuttgart, lives and works in Berlin.

His works was presented in the following solo exhibitions and theatre productions: the hidden chapters of my lost insistence, Kunstverein Arnsberg (2010); Sehstück Volksbühne, Berlin, Softskill Nationaltheater Mannheim (2009), Ruhe und Ordnung Jet, Berlin (2008); Strasse ist Strasse und keine Konzeptkunst Gesellschaft für aktuelle Kunst, Bremen (2007); Survival of the Fittest, Kunstverein Wolfsburg (2005).

Selected group exhibitions: Selected Artists NGBK, Berlin (2011), Urbi et Orbi Museum Paço des Artes, São Paolo, Un/Mögliche Gemeinschaft Shedhalle, Zurich, Playing the City Schirn Kunsthalle, Frankfurt; 89/09 Berlinische Galerie, Berlin (2009); Under Influence Kunsthaus Dresden, zwischen zwei Toden ZKM Karlsruhe, Gehen/Bleiben Kunstmuseum Bonn, Wege aus der Kunst Lothringer13, Munich (2007). Von Mäusen und Menschen 4. Berlin Biennale (2006). Scènes de vie Centre Culturel de Suisse, Paris (2005).

Galerie Tanja Wagner zeigt neue Arbeiten von Ulf Aminde.

Begegnungen sind für Ulf Aminde Voraussetzung und Ausgangspunkt seines Schaffens. Für seine Performances, Videos, Installationen und Fotografien sucht Aminde Menschen auf – sie leben auf der Straße, in sozialen Einrichtungen, sie sind Kunde in großen Einrichtungshäusern, befinden sich in Haft oder in ihren eigenen vier Wänden. Für sie und mit ihnen entwirft er Schauplätze, die den Grundstein für den Erfolg oder das Scheitern des weiteren Geschehens bilden. Was genau passiert ist ungewiss, und die Vereinbarung lautet, dass sich alle gleichermaßen dem Unvorhersehbaren öffnen.

In Amindes neuer Videoarbeit Judith wird eine Frau mit zwei dramatischen Szenen ihres Lebens konfrontiert, die in Zusammenarbeit mit ihr und an Hand ihrer eigenen biografischen Aufzeichnungen inszeniert wurden. Junge Schauspieler spielen die Szenen vor und sie schaut zu, bemerkt, greift ein, kommentiert. Die Kamera ist dabei auf sie gerichtet und eröffnet so einen Dialog zwischen dem Zuschauer, den Darstellern, der Protagonistin und einer möglichen Auseinandersetzung mit dem Traumata unserer Leben.

Bildet Banden ist ein filmisch performatives Ereignis aus einer Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe Wilderers aus der Stiftung Diakonie Himmelsthür in Hildesheim. Es entstanden großflächige, farbige Transparente, die dann von der Künstlergruppe durch den Stadtraum getragen wurden, während Aminde filmte. Die Projektion ist eingebettet in Abbildungen, Filmstills von Menschen und Darstellern aus anderen Werken Amindes. Die filmische Prozession wird somit zu einer Geste seiner Arbeitsweise: Die Arbeiten entstehen nur, wenn das Aufeinandertreffen von Künstler und Protagonist beiderseitig ein Begehren trifft. Sie dokumentieren die Erwartungen und Wünsche an das Gegenüber mit einer eindrücklichen Radikalität.

Diese Dynamik ist noch nicht mit dem jeweiligen Werk abgeschlossen, sondern geht auf den Betrachter über und erweckt ebenso ein ambivalentes Oszillieren zwischen Voyeurismus und Empathie. So werden Formen des sozialen Lebens sichtbar in denen Fragen nach der Gruppe und Identität auftauchen, aus denen Aminde sich nicht abstrahiert, sondern seine Position sichtbar selbstkritisch mit untersucht.

Parallel zur Ausstellung erscheint Ulf Amindes Künstlerbuch miserere bei argobooks, mit einem Text von Felix Ensslin.

Judith ist entstanden mit freundlicher Unterstützung vom HAU Hebbel am Ufer / X Wohnungen/Nationaltheater Mannheim, Bildet Banden mit freundlicher Unterstützung von der Stiftung Diakonie Himmelsthür, Hildesheim.

 

Ulf Aminde, 1969 geboren, lebt und arbeitet in Berlin.

Seine Arbeiten waren in folgenden Einzelausstellungen und Theaterproduktionen zu sehen: the hidden chapters of my lost insistence, Kunstverein Arnsberg (2010); Sehstück Volksbühne, Softskill Nationaltheater Mannheim (2009), Ruhe und Ordnung Jet, Berlin (2008); Strasse ist Strasse und keine Konzeptkunst Gesellschaft für aktuelle Kunst, Bremen (2007); Survival of the Fittest, Kunstverein Wolfsburg (2005).

Ausgewählte Gruppenausstellungen: Selected Artists NGBK, Berlin (2011), Urbi et Orbi Museum Paço des Artes, São Paolo, Un/Mögliche Gemeinschaft Shedhalle, Zürich, Playing the City Schirn Kunsthalle, Frankfurt; 89/09 Berlinische Galerie, Berlin (2009); Under Influence Kunsthaus Dresden, zwischen zwei Toden ZKM Karlsruhe, Gehen/Bleiben Kunstmuseum Bonn, Wege aus der Kunst Lothringer13, München (2007). Von Mäusen und Menschen 4. Berlin Biennale (2006). Scènes de vie Centre Culturel de Suisse, Paris (2005).

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