Galerie Tanja Wagner zeigt Discussing Metamodernism, eine Gruppenausstellung mit Arbeiten von Ulf Aminde, Yael Bartana, Monica Bonvicini, Mariechen Danz, Annabel Daou, Paula Doepfner, Olafur Eliasson, Mona Hatoum, Andy Holden, Šejla Kamerić, Ragnar Kjartansson, Kris Lemsalu, Issa Sant, David Thorpe, Angelika J. Trojnarski und Luke Turner/Nastja Rönkkö, kuratiert in Zusammenarbeit mit Timotheus Vermeulen und Robin van den Akker.

Die Postmoderne ist vorbei. Die globale Erwärmung, die Finanzkrise und politische Unruhen führen uns schnell über das vorzeitig verkündete „Ende der Geschichte“ hinweg. Auch die postmoderne Kultur des Relativismus, der Ironie und der Persiflage wird von einer anderen Sensibilität abgelöst – einer Sensibilität, die den Willen weckt nach vorne zu schauen und wieder zu hoffen.

Discussing Metamodernism bringt zeitgenössische Künstler in einen Dialog – sie widmen sich dieser verändernden Welt mit neuen affektiven und konstruktiven Denkweisen über unsere Gegenwart und Zukunft. Die Ausstellung gliedert sich in vier Debatten: Engagement, Zuneigung, Post-Ironie und Geschichtenerzählung. Jede Auseinandersetzung bringt eine Reihe weiterer Fragen mit sich: Wie können wir heutzutage Veränderung bewirken? Wie können wir in Kontakt sein, intim sein, uns lieben? Wir können wir ernst sein? Wie kann ich Dir glauben? Welche Geschichte soll ich Dir erzählen? Welche Geschichte soll ich mir selbst erzählen? Diese Fragen kreisen um die Möglichkeiten der Kunst von heute, über die Sorgen der Welt von morgen zu sprechen.

Das Konzept der Metamoderne wird in der zeitgenössischen Philosophie benutzt, um die Zeit nach der Postmoderne zu beschreiben. Die Vorsilbe „Meta“ steht hier für metaxy (μεταξύ): Schwingung. Die Metamoderne schwingt hin und her zwischen dem Globalen und dem Lokalen; zwischen Konzept und Material; zwischen postmoderner Ironie und einer neuen modernen Begeisterung. Die Metamoderne sehnt sich nach einer Wahrheit und weiß, dass sie diese vielleicht nie finden wird. Nicht humorlos strebt sie nach Aufrichtigkeit, liebt den Zweifel und folgt der präzisen Auseinandersetzung.

Seit der Einführung des Begriffes der Metamoderne in den Diskurs durch die Kulturphilosophen Timotheus Vermeulen und Robin van den Akker in den späten 2000er Jahren, war sie Thema zahlreicher Konferenzen, Symposien und Debatten. Artikel über die Metamoderne wurden in verschiedenen Zeitschriften und Büchern wie dem Journal of Aesthetics and Culture, Frieze, und MONU veröffentlicht. Zwei Bücher sind derzeit in Vorbereitung.

Discussing Metamodernism ist die erste Ausstellung in Europa, die sich diesem Konzept widmet.

Weitere Informationen:

Notes on Metamodernism
www.metamodernism.com

Journal of Aesthetics and Culture Vol. 2, 2010, ‘Notes on Metamodernism’ von Timotheus Vermeulen und Robin van den Akker.

Frieze, September 2011, ‘Theoretically speaking / Now & Beyond’ von Timotheus Vermeulen, Simon Critchley, Nina Power.