Galerie Tanja Wagner is pleased to present new works by Issa Sant and Stephanie Keitz.
In their work, Issa Sant and Stephanie Keitz engage in the absence and presence of bodies. As different as their works are in their materiality, the artists precisely analyze the precarious moment of being barely visible and already invisible at the same time. Loneliness, death, restart, emotional imprisonment and intoxication lie close together.
The figures in Issa Sant’s paintings are hold into nothingness. They commit themselves to a fight for their presence, they fight to avoid imploding – without any point reference. They are formed by the colour, which is applied on both sides of the raw canvas, reconstruct themselves in constant transformation. It is the crumbly edge of the self, the subject in danger of dissolution that plagues Sant. Everything that we experience, everything and everyone that we meet, goes through us, is part of us – an undifferentiated part without a specific space.
Bodies are formed under Stephanie Keitz’ sculptures – crouched, sleeping, laying. They have left the dwelling, faster than the gravity allows the textiles to collapse. From her protagonists the artist produces thin walled moulds of wax-soaked fabrics, which she then covers with singular woolen blankets. What arises is not a detailed replication of the surface, but an object between concrete figure and abstraction. The body dissolves and the emptiness is present, like a phantom pain of a reality that does not exist.
The exhibition is full of figures which are not available for themselves. But still, the invisible or fleetingly appearing bodies are present; you can feel the warmth that is still there, imagine the sweat and the flesh. The works leave room for the observer, challenge memories and associations and the inner need for completion.
Issa Sant, born 1975 in Schwarzenberg, lives and works in Berlin. She studied at the University of Arts in Leipzig.
Stephanie Keitz, born in 1977, lives and works in Berlin. She studied at the University for Film and Television in Potsdam-Babelsberg and at the Academy of Fine Arts in Dresden.
Galerie Tanja Wagner freut sich, neue Arbeiten von Issa Sant und Stephanie Keitz zu zeigen.
Issa Sant und Stephanie Keitz beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit der Ab- und Anwesenheit von Körpern. So unterschiedlich ihre Arbeiten in ihrer Materialität auch sind, so präzise untersuchen die Künstlerinnen den prekären Moment des gerade Sichtbaren und gleichzeitig schon Unsichtbaren. Einsamkeit, Tod, Neubeginn, emotionale Gefangenheit und Rausch liegen nahe beieinander.
Die Figuren in Issa Sants Bildern sind ins Nichts gehalten. Sie gehen einen Kampf um ihre Präsenz ein, sie kämpfen um nicht zu implodieren – ohne festen Orientierungspunkt. Sie werden geformt durch die Farbe, die auf beiden Seiten der ungrundierten Leinwand aufgetragen wird, konstruieren sich neu in ständiger Veränderung. Es sind die brüchigen Ränder des Selbst, das von der Auflösung bedrohte Subjekt, das Sant umtreibt. Alles was wir erleben, allem und allen, denen wir begegnen, gehen durch uns hindurch, sind gewissermaßen Teil von uns – unabgegrenzter Teil ohne festen Ort.
Unter Stephanie Keitz’ Skulpturen aus Decken und Schlafsäcken formen sich Körper – zusammengekauert, schlafend, liegend. Die Behausungen haben sie jetzt verlassen, schneller als die Gravitation die Textilien in sich zusammenfallen lassen kann. Die Künstlerin fertigt von ihren Protagonisten dünnwandige Abdrücke aus mit Wachs getränkten Stoffen, die sie anschließend mit einzelnen Wolldecken überzieht. Was entsteht, ist keine detaillierte Nachbildung der Oberflächen, sondern ein Objekt zwischen konkreter Figur und Abstraktion. Der Körper hat sich aufgelöst und die Leere ist präsent, wie der Phantomschmerz einer Realität, die nicht mehr ist.
Die Ausstellung ist voller Figuren, die sich selbst nicht verfügbar sind. Und doch sind die unsichtbaren oder flüchtig erscheinenden Körper präsent, die hinterlassene Wärme ist spürbar, man kann den Schweiß und das Fleisch erahnen. Die Arbeiten lassen den Betrachtern viel Raum, sie fordern Erinnerungen und Assoziationen heraus, und den inneren Drang zur Vervollständigung.
Issa Sant, geboren 1975 in Schwarzenberg, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Universität der Künste in Leipzig.
Stephanie Keitz, geboren 1977, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Universität für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg und an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden.