Anna Steinert
Wanderings
Nov 12, 2022 – Jan 21, 2023
Opening: Nov 12, 2022
Anna Steinert - Wanderings, 2022

INSTALLATION VIEWS

WORKS

PRESS RELEASE

Anna Steinert embarks on a transcendental journey into the imagination for her first solo exhibition at Galerie Tanja Wagner: Wanderings.

The exhibition’s title is inspired by a quote from Hannah Arendt: “To broaden one’s horizons one must train their imagination to wander.” Strolling through a series of luminous paintings, Steinert explores her own openness and vulnerableness. Along the way, the artist grapples with various theories and philosophies, exploring ideas envisioned by Bruno Latour, Donna Haraway, or Vinciane Despret. Their visions of a world in harmony with its resources are captivatingly bundled into Steinert’s gestural paintings. The paint is applied with a vigorous energy, the artist often uses her bare hands. When Steinert takes the oils sticks clenched within her fist, she tells of resistance and rage, of feminist solidarity and collectivity. She forms narratives within her abstraction, creating protagonists out of saturated colors.

The artist presents sculptural artworks next to her paintings for the very first time. They appear as individual characters, guiding both the artist and the viewers through the mental process of wandering. Yet another link between the artist’s inner consciousness and the outside world is made by the titles of the artworks, bridging space for further associations. Like Call for feminist territory, which she began painting at the beginning of the invasion of Ukraine and can thus be interpreted as a direct reaction to the events that took place there. Steinert is just as concerned with political events as with feminist literature and uncertainties about what the future holds. By spontaneously using and unifying various mediums, she consistently molds and generates new figures and forms with which to explore these concerns. Artists before her, like Helen Frankenthaler and Lee Krasner, confidently claimed their space in the male-dominated field of painting, and Steinert continues to confidently wander along this path. While she invites us to accompany her on her personal wanderings, she also tempts us to question our own perceptive limitations and offers space to broaden our own horizons.

Join us for an artist talk between Anna Steinert, curator Nicola Petek, and Prof. Dr. Hans Dieter Huber. Date to be announced.

Anna Steinert was born in 1983 in Krefeld and lives and works in Berlin. She studied at the Hochschule für Bildende Künste in Hamburg with Werber Büttner and Hanne Loreck. Her work can currently on view at the Neue Berliner Kunstverein. In the last year she was in two group exhibition at Galerie Tanja Wagner. Steinert has participated in further institutional exhibitions at Kunstmuseum Bochum (2019), Kunsthalle Schlieren in Zurich (2018), Kunstverein Harburger Bahnhof (2016) at Hamburger Kunsthalle (2015), among others.

Text by Nicola E. Petek

In Wanderings, Anna Steinerts erster Einzelausstellung in der Galerie Tanja Wagner, begibt sich die Künstlerin auf eine Forschungsreise in die Transzendenz der Einbildungskraft.

Der Ausstellungstitel nimmt Bezug auf ein Zitat der Theoretikerin und Publizistin Hannah Ahrendt: „Mit diesem erweiterten Horizont denken – das heißt, seine Einbildungskraft im Wandern üben“. Durch ihre leuchtende, körperlich-gestische Malerei ermöglicht sich Steinert einen Streifzug in die eigene Offenheit und Verwundbarkeit. Die einnehmende Kraft ihrer Bilder bündelt die verschiedenen Theorien und philosophischen Richtungen, mit denen sich die Künstlerin auseinandersetzt. Dazu gehören Texte von Bruno Latour, Donna Haraway oder Vinciane Despret, die sich mit Visionen für ein mögliches Leben im Einklang mit den Ressourcen beschäftigen. Der kraftvolle, unmittelbare Farbauftrag mithilfe der bloßen Hand oder in der geballten Faust gegriffenen Pinseln und Oilsticks erzählt eindrücklich von Widerstand und Wut, von feministischer Solidarität und Kollektivität. Die klaren Farben bilden dabei die ProtagonistInnen und ermöglichen erzählerische Momente innerhalb der Abstraktion.

Erstmals präsentiert die Künstlerin neben den Bildern auch skulpturale Arbeiten. Wie einzelne Charaktere, die den Bildern entstammen könnten, dienen sie als Werkzeuge und BegleiterInnen, die Steinert und den BetrachterInnen in ihrem prozesshaften Umherziehen gedanklich assistieren. Bedeutungsvoll sind auch die Werktitel, dank derer eine Verknüpfung zwischen dem inwendigen Bewusstsein der Malerin und der Außenwelt stattfindet, sowie Raum für weitere Assoziationen geschaffen wird. Das Bild Call for feminist territory etwa entstand zu Beginn der Invasion der Ukraine und versteht sich als direkte Reaktion auf die dortigen Ereignisse. Politische Geschehnisse beschäftigen Steinert dabei ebenso sehr wie feministische Literatur und Ungewissheiten dem Kommenden gegenüber. Durch das Üben dieses spontanen und verbindenden Spiels mit und in den verschiedenen Medien schafft sie sich die Möglichkeit immer wieder neue Figuren und Formen zu generieren. Bereits Helen Frankenthaler und Lee Krasner nahmen bewusst Raum ein in einem von Männlichkeit dominierten Feld der Malerei. Steinert geht diesen Weg selbstbewusst weiter. Während sie uns einlädt sie bei ihrer persönlichen Wanderschaft zu begleiten, öffnet sie auch unsere Grenzen der Wahrnehmung und ermöglicht neue Erfahrungsräume.

Ein Künstlergespräch zwischen Anna Steinert, Kuratorin Nicola Petek und Prof. Dr. Hans Dieter Huber findet bei uns in der Galerie statt. Datum wird noch bekanntgegeben.

Anna Steinert wurde 1983 in Krefeld geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Werner Büttner und Hanne Loreck. Derzeit sind Werke der Künstlerin im Neuer Berliner Kunstverein zu sehen. Im vergangenen Jahr war sie in zwei Gruppenausstellungen in der Galerie Tanja Wagner vertreten. Weitere institutionelle Ausstellungsbeteiligungen hatte Steinert unter anderem im Kunstmuseum Bochum (2019), in der Kunsthalle Schlieren in Zürich (2018), im Kunstverein Harburger Bahnhof (2016) in der Hamburger Kunsthalle (2015).

Text: Nicola E. Petek

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