Galerie Tanja Wagner freut sich die Gruppenausstellung EGO EDITIONS mit Arbeiten von Ulf Aminde, Mariechen Danz, Annabel Daou, Paula Doepfner, Šejla Kamerić, Kris Lemsalu, Grit Richter, Issa Sant und Angelika J. Trojnarski zu präsentieren.

Mit dieser Ausstellung feiern wir das dreijährige Bestehen der Galerie. Für diesen Anlass haben alle KünstlerInnen Editionen von Selbstporträts geschaffen. Ihre Köpfe und Ideen sind es, die der Galerie ihr Gesicht geben.

In den letzten drei Jahren wurde das Programm durch diese KünstlerInnen gestaltet. Ihre Arbeiten basieren auf einem Engagement das berührt und dazu einlädt relevante gesellschaftliche Themen zu diskutieren. Ihre Werke, so unterschiedlich die benutzten Medien und Materialien auch sind, beinhalten stets eine Einladung zum Dialog und schaffen einen Raum zum Austausch von Gedanken und Ideen.

Ulf Aminde zeigt eine Schwarzweißfotografie von sich selbst als Teenager mit dem Titel Mother; seine Punkfrisur ist in grellem Pink handcoloriert. Mariechen Danz nahm frühere Stimmlaute von sich auf Platte auf, die Gesten und Klänge des Klagens untersuchen. Sie funktionieren ohne Sprache oder Bennenung, und generieren dennoch eine Erzählung. Für parts of love letter hat Annabel Daou auf zusammengerolltem Reparaturband einen scheinbar unendlich langen Liebesbrief aus Briefsegmenten von unter anderem Rilke, Tolstoi, Voltaire, Kafka, Wharton und Churchill niedergeschrieben. Paula Doepfners Abschriften neurowissenschaftlicher Texte über den Entstehungsprozess von Emotionen sind in blauer Tinte auf feine Gampi Papiere übertragen. Die Sätze werden mit einem Liebesgedicht von Durs Grünbein überlagert. Šejla Kamerićs kurze Videoclips zeigen Teile ihres nackten Körpers als Beweis dafür, dass Wörter zwangsläufig unseren tieferen Erfahrungen nicht gerecht werden. Kris Lemsalu hat einen Abguss vom Kiefer eines Elches, den sie in den estnischen Wäldern fand, in Porzellan abgenommen, bemalt und mit einem Paar Damenstrumpfhosen vereint. Das Material von Grit Richters Skulptur Alter Ego besteht aus pigmentiertem Gips und ist in einer Gussform aus Stoff entstanden. Die abstrakte Form stellt eine Ambivalenz aus Standfestigkeit und Fragilität dar. Issa Sant malte zehn verschiedene Phasen ihres Gesichts mit Öl auf Leinwand; die rohe Leinwand wird direkt an die Wand genagelt. Basierend auf einer unscharfen Fotografie farbiger Prismen setzen sich Angelika J. Trojnarskis collagierte Prints mit ihrer eigenen Kurzsichtigkeit und ihrer Unfähigkeit, ohne Sehilfe zu sehen auseinander: My Little Myopia.