Ein seltsames Statement hat das Wiener Galerienfestival „curated by“ jetzt in seinem eigenen Flyer abgegeben: Einerseits betont man da zutreffend, dass das diesjährige Thema, die Neutralität, „ins Zentrum der politischen und kulturellen Aufmerksamkeit gezwungen wurde“, andererseits aber wird beteuert, dass „das Politische nicht als Grundton“ des Festivals gesetzt wird, „eher im Gegenteil“. Die Künstler-Kuratorin Pinar Öğrenci bringt in dem Begleittext für ihre Ausstellung „Unfair Game“ in der Galerie „Exile“ das sich daraus ergebene Problem auf den Punkt: „Wir wurden eingeladen eine Ausstellung über Neutralität zu kuratieren, als wenn es keinen Krieg um uns herum geben würde, als hätten wir soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit, sowie Fremdenfeindlichkeit hinter uns gelassen und einen Zustand des allgegenwärtigen Friedens und Konsens’ erreicht“.